Begleiterkrankungen

Adipositas: Folgeerkrankungen, Grade und Bestimmung

Bei der Adipositas bzw. Fettleibigkeit oder Fettsucht handelt es sich um starkes Übergewicht mit einem Übermaß an Fettgewebe, das zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit führt. Die Adipositas wurde 1997 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als chronische Krankheit anerkannt und ist weltweit das am schnellsten wachsende Gesundheitsrisiko. Neben dem Rauchen ist die Adipositas die zweithäufigste vermeidbare Todesursache.

Die Adipositas ist mittlerweile eine „Volkskrankheit” und hat in den Industrienationen schon ein epidemisches Ausmaß erreicht. Derzeit sind mehr als 50 % der deutschen Bevölkerung übergewichtig und mehr als 12 Millionen Menschen haben eine behandlungsbedürftige Adipositas. Studien zeigen, dass bis zum Jahr 2040 etwa die Hälfte der Weltbevölkerung an einer Adipositas (BMI>30 kg/m2) leiden wird.

Erhöhtes Risiko für schwere Erkrankungen

Übergewicht und Adipositas stellen ein schwerwiegendes Gesundheitsrisiko dar, da sie zu verschiedenen Begleit- und Folgekrankheiten führen können. Die Patienten haben nicht nur eine verminderte Lebensqualität, sondern auch eine niedrigere Lebenserwartung.

Begleit- und Folgeerkrankungen der Adipositas

Übergewichtige und insbesondere adipöse Patienten haben ein hohes Risiko für verschiedene Begleit- und Folgekrankheiten, die die Lebensqualität, aber auch die Lebenserwartung einschränken. Zu nennen sind sowohl körperliche als auch gesellschaftliche Folgen.

Übersicht möglicher Begleit- und Folgeerkrankungen:

Herz- Kreislauferkrankungen Bluthochdruck
Koronare Herkrankheit (Herzinfarkt)
Herzinsuffizienz
Schlaganfall
Atemstillstände während des Schlafens (Obstruktive Schlafapnoe)
Erkrankungen des Verdauungstraktes Gallensteine
Speiseröhrenentzündungen, Sodbrennen
Dickdarmkrebs
Mechanische ProblemeFrühzeitiger Gelenkverschleiß (Arthrose), vor allem an Hüfte und Knien
Wirbelsäulenbeschwerden
Stoffwechsel- und Hormonstörungen Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
Erhöhte Blutfettwerte
Gicht
Impotenz bei Männern
Unfruchtbarkeit bei Frauen
Fettstoffwechselstörungen
Erhöhtes Krebsrisiko Frauen:
Gebärmutter
Eierstöcke
Brust
Nieren

Männer:
Prostata
Dickdarm
Bauchspeicheldrüse
Nieren
HauterkrankungenPilzinfektionen der Haut
Psychische ProblemeGeringes Selbstwertgefühl
Depressionen
Soziale Probleme Einschränkung der Aktivität des täglichen Lebens
Verminderte Lebensqualität

Auch wenn noch keine Folgeerkrankung aufgetreten ist, leiden viele Betroffene im Alltag unter ersten Begleiterscheinungen der Adipositas. Sie sind zum Beispiel kurzatmig oder schnell müde und haben Rücken-, Hüft oder Knieschmerzen. Frauen geben häufiger als Männer an, dass die Adipositas auch seelische Folgen für sie hat. Sie fühlen sich häufig ausgegrenzt und stigmatisiert.

Aber auch ernste Folgeerkrankungen treten häufig auf. So haben Adipositas-Patienten ein zwei- bis fünffach erhöhtes Erkrankungsrisiko im Vergleich zu Normalgewichtigen. Das Risiko steigt bereits mit einem BMI von 25, nimmt aber sukzessive zu. Die Folge: Je länger ein Mensch starkes Übergewicht hat, desto größer ist sein Risiko, deutlich früher zu sterben. So ist bei 25 bis 35-Jährigen mit starkem Übergewicht die Sterblichkeit um das 12-Fache erhöht.

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Dr. Merkle facharzt adipositas München

Dr. Richard Merkle

Adipostias Spezialist und Facharzt für Chirurgie

Standorte: München & Schondorf

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Prof. Dr. Thomas Horbach

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Standorte: München, Grünwald & Schwabach

Herzerkrankungen, Unfruchtbarkeit und Diabetes

Welch großen Einfluss die Adipositas auf die Gesundheit hat, zeigen auch folgende Zahlen: Der ursächliche Anteil der Adipositas bei der Entwicklung einer Koronaren Herzkrankheit beträgt 40 bis 69 Prozent. Bei Diabetes mellitus Typ 2 sind es 69 Prozent. Die häufigste koronare Begleiterkrankung bei Adipositas ist jedoch Bluthochdruck. Von Männern mit einem BMI bis 25 sind 15 Prozent betroffen, bei Männern mit einem BMI zwischen 25 und 30 sind es bereits 42 Prozent. Bluthochdruck wirkt zwar harmlos, kann auf Dauer aber das Herz, das Gehirn oder die Nieren schädigen, was wiederum lebensbedrohliche Folgen haben kann.

Man geht davon aus, dass 90 Prozent der Typ-2-Diabetes-Fälle auf einen BMI über 25 zurückzuführen sind. Tatsächlich haben adipöse Frauen ein 90-fach erhöhtes Diabetes-Risiko. Bei 74 Prozent wäre die Stoffwechselstörung vermeidbar gewesen, wenn der BMI unter 25 gewesen wäre, so vermuten Forscher. Diabetes wiederum kann dazu führen, dass die Herzkrankgefäße verstopfen, was einen Herzinfarkt begünstigen kann. Als effektivste Therapie gilt eine Lebensstiländerung in Verbindung mit einer Gewichtsreduktion. 

Das Gewicht hat auch direkte Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Frauen mit einem BMI über 28 haben ein 2,8 Prozent erhöhtes Risiko, unfruchtbar zu sein. Gleichzeitig treten während der Schwangerschaft häufiger Komplikationen auf, zum Beispiel Eklampsie. Adipöse Frauen haben auch ein 4,3-fach erhöhtes Risiko, ihr Kind tot auf die Welt zu bringen.

Wie wirkt sich die Adipositasbehandlung aus?

Einer Studie zufolge steigt die Lebensqualität, wenn die Adipositas dank einer effektiven Therapie verringert wird. Je größer die Gewichtsreduktion, desto größer auch der Gewinn an Lebensqualität. Besonders bei extrem Übergewichtigen machen sich fehlenden Pfunde deutlich im Alltag bemerkbar. Sowohl Körperfunktionen als auch Selbstbewusstsein und Sexualleben verbessern sich zunehmend, so eine Studie. Eine Behandlung lohnt sich also.

Auch Kinder leiden unter Adipositas

Auch Kinder und Jugendliche leiden unter den Folgen der Adipositas. Besonders ins Gewicht fallen die psychischen und sozialen Folgen: Adipöse Kinder sind häufig Diskriminierung ausgesetzt, haben einen geringen Selbstwert und Schulprobleme. Es kann auch sein, dass ihre sozialen Fähigkeiten eingeschränkt sind und Essstörungen hinzukommen.

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