Magenkrebs

Magenkrebs behandeln in München

Der Magen ist ein Hohlorgan im linken Oberbauch, in dem der ankommende Speisebrei durchmischt, gespeichert und dann langsam in den Darm abgegeben wird. Der Magen ist ausgekleidet von einer Schleimhaut mit säurebildenden Zellen und schleimbildenden Drüsen, die Verdauungssäfte produzieren.

Bösartige Magentumoren entwickeln sich in den meisten Fällen in der Magenschleimhaut; dabei gehen etwa 95% der Tumore gehen vom Drüsengewebe aus („Adenokarzinome“).

In Deutschland erkrankten im Jahr 2006 etwa 10.660 Männer und 7.200 Frauen an Magenkrebs. Insgesamt nimmt die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten Jahren sowohl in Deutschland als auch in anderen Industrienationen ab. In der Regel erkranken eher Menschen nach dem 60.Lebensjahr.

Inhalt:

Wie erkenne ich Magenkrebs?

Gezielte Untersuchungen zur Früherkennung oder Vorsorgeprogramme wie beim Darmkrebs gibt es beim Magenkrebs nicht. Folgende mögliche „Frühsymptome“ sollten allerdings, insbesondere wenn sie in Kombination auftreten, Anlass für einen Arztbesuch geben:

  • Oberbauchbeschwerden
  • Druck- und Völlegefühl
  • Aufstoßen
  • Mundgeruch
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blähungen
  • Appetitlosigkeit
  • plötzliche Abneigung gegen bestimmte Speisen, besonders gegen Fleisch
  • Gewichtsverlust
  • schwarzer Stuhlgang („Teerstuhl“)
  • Blässe und Abgeschlagenheit
  • Leistungsabfall
Magenkrebs Diagnose

Denn: Je früher Magenkrebs erkannt wird, desto besser die Prognose!

Risikofaktoren

Die genauen Gründe für die Entstehung von Magenkrebs sind noch nicht vollständig geklärt. Als ein Risikofaktor gilt die chronische Infektion mit Helicobacter pylori, einem verbreiteten Bakterium, das Magenentzündungen und Magengeschwüre verursacht.

Als weitere Risikofaktoren gelten: Alkohol- und Nikotinmissbrauch, der Konsum von nitrat-haltigen geräucherten oder stark gesalzenen Speisen, das Vorhandensein von adenomatösen Magenpolypen, die chronische Magenschleimhautentzündung Typ A und B, Magengeschwüre, ein voroperierter Magen sowie genetische Faktoren (Blutgruppe A, familiäre Magenkarzinome)

Auch eine gesunde Lebensweise hat somit eine präventive Wirkung!

Diagnostik

Wenn der Verdacht auf ein Magenkarzinom besteht, wird zunächst eine Magenspiegelung (Endoskopie) mit Entnahme von Gewebeproben durchgeführt. Wenn bei der Auswertung der Gewebeproben festgestellt wird, dass es sich um Magenkrebs handelt, werden in weiteren Untersuchungen das Stadium und die Ausbreitung der Erkrankung festgestellt.

Hierzu gehören eine Ultraschalluntersuchung und eine Computertomographie des Bauchraums, Blutuntersuchungen und Röntgenaufnahmen von der Lunge.

Therapie von Magenkrebs

Behandlungskonzept

In interdisziplinärer Zusammenarbeit wird auch beim Magenkarzinom ein individuell abgestimmtes, mehrdimensionales Therapiekonzept verfolgt. Alle Patienten mit einem Magenkarzinom werden in unserem Tumorboard vorgestellt und besprochen, bevor eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen getroffen wird.

Die Hauptsäule in diesem Konzept stellt dabei die Chirurgie dar: Magenkrebs ist eine sehr bösartige Erkrankung. Die optimale Therapie besteht daher meist in der operativen Entfernung des Tumors

Wenn klar ist, dass der Tumor operabel ist, erfolgt die sofortige Operation. Ist die Operabilität jedoch fraglich, veranlassen wir vor der Operation eine Chemotherapie mit dem Ziel, den Tumor zu verkleinern (sog. „Downstaging“). So wird meist eine komplette Tumorentfernung ermöglicht.

Die Chirurgie des Magenkarzinoms muss so radikal wie möglich sein. Das bedeutet häufig die Entfernung des gesamten Magens. Die Tumorzellen breiten sich unter der Schleimhaut aus wie die Arme eines Kraken und der Tumor ist daher meist größer, als zunächst vermutet. Nur bei sehr kleinen, frühzeitig erkannten Tumoren im unteren Magenbereich und am Magenausgang mit einer günstigen Aufbau ist eine Teilentfernung des Magens (4/5) in einigen Fällen zulässig ohne das Risiko einzugehen, Tumorreste im Bauchraum zu belassen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Operation ist die notwendige Entfernung aller umgebenden Lymphknoten (radikale Lymphadenektomie). Sie gilt heute als „Goldstandard“ und wird deshalb immer durchgeführt, auch um nähere Informationen über die Prognose des Tumors zu bekommen.

Und nach der Operation? Ein Leben ohne Magen ist durchaus möglich. Natürlich versuchen wir wann immer möglich, einen Restmagen zu erhalten. Nach kompletter Entfernung des Magens (totale Gastrektomie) wird die Passage durch ein hochgezogenes Stück Dünndarm wieder hergestellt. Nach einiger Zeit kehrt eine gewisse Reservoir-Funktion zurück und der Patient kann zunehmend größere und nach langsamem Kostaufbau wieder fast normale Mahlzeiten zu sich nehmen. In den ersten Monaten nach der OP sind jedoch viele kleine Mahlzeiten (6-8/Tag) erforderlich. Die Einnahme von Getränken zusammen mit dem Essen muss vermieden werden. Wenn nötig kommt hochkalorische Zusatzernährung zum Einsatz. Ziel ist es, einen größeren Gewichtsverlust in der ersten Phase nach der Operation zu verhindern.