Divertikelkrankheit

Die Divertikelkrankheit (Divertikulitis) behandeln

Die Divertikelkrankheit kann im weiteren Sinne als Alterserkrankung des unteren Dickdarm-Abschnitts angesehen werden. Etwa 40% der über 60-Jährigen in den westlichen Industrieländern sind Divertikelträger, aber nur 10% der Divertikelträger werden behandlungsbedürftig.

Inhalt:

Was sind Divertikel?

Bei Divertikeln handelt es sich um sackartige Ausstülpungen der Dickdarmschleimhaut durch Lücken in der Muskelschicht des Darms. Die Ausstülpungen kommen durch eine Druckerhöhung im Darm und durch erworbene Veränderungen im Aufbau der Darmwand zustande.

Die Ursachen für diese Veränderungen und die Druckerhöhung bei der Divertikelkrankheit
sind nicht vollständig geklärt.

Diskutiert werden mehrere Faktoren für die Divertikelkrankheit, die dazu beitragen sollen: ballaststoffarme Ernährung, Bewegungsmangel, Fettleibigkeit, altersbedingte Darmwandveränderungen, Stress und Verstopfung (Obstipation). Die Mehrheit der Divertikel entsteht im absteigenden Dickdarm (Kolon) und im Sigma.

Eine Divertikelkrankheit die wahrscheinlich durch Stuhlverhalt in den Aussackungen der Darmwand begünstigt wird, beginnt mit einer Entzündung. Hieraus entstehen Druckschädigungen der Schleimhaut. Es dringen immer mehr Bakterien ein und die Entzündung wird stärker. Sie kann zur Bildung von kleinen, eitergefüllten Hohlräumen und mikroskopischen Durchbrüchen der Darmwand mit entsprechender Entzündung auch um den Darm herum (Peridivertikulitis) führen.

Krankheitszeichen und Komplikationen der Divertikelkrankheit

Typische Symptome einer Divertikelkrankheit sind Schmerzen im linken Unterbauch mit Druckschmerz und Abwehrspannung bei der Tastuntersuchung, Übelkeit und Erbrechen. Häufig sind Verstopfung und Fieber, bei einer narbigen Verengung des Kolons kommt es zur chronischen  Verstopfung mit sog. Pseudodiarrhoe. Die Symptome sind unterschiedlich ausgeprägt, und nicht jeder Patient hat alle Symptome.

Wenn eine Divertikelkrankheit erstmals auftritt, klingt sie nach medikamentöser Therapie in den meisten Fällen ab, ohne weitere Symptome hervorzurufen. Bei einer geringen Zahl von Patienten mit Divertikelkrankheit treten schwere und immer wiederkehrende Entzündungen auf, und die Gefahr von Komplikationen nimmt zu:

Mögliche Komplikationen der Divertikelkrankheit sind

  • Darmwanddurchbruch (Perforation) mit nachfolgender Bauchfellentzündung (Peritonitis) 
  • Entzündung mit Eiteransammlung im Gefäßfettgewebe des Darmes (Abszessbildung)
  • Ausbildung von narbigen Engstellen (Stenosen), Darmverschluss (Ileus)
  • Blutung
  • Fistelbildung: Es bildet sich eine anormale Verbindung zum Beispiel zwischen Darm und Harnblase, Darm und Geschlechtsorganen oder Darm und Haut.

Diagnose der Divertikelkrankheit

Durch die Symptome des Patienten, die Erhebung der Krankengeschichte und die körperliche Untersuchung ergibt sich der Verdacht auf eine Divertikelkrankheit. Der Nachweis der Divertikelkrankheit erfolgt dann durch Bildgebung mittels Ultraschall und Computertomographie; bei den Laborwerten finden sich Entzündungszeichen während des aktiven Entzündungsschubes.

Behandlung der Divertikelkrankheit

Die Wahl der Therapieform hängt von dem Schweregrad der Divertikelkrankheit ab.

Der erstmalige Entzündungsschub einer Divertikulose wird meist mit Medikamenten behandelt. Der Patient mit Divertikelkrankheit darf nichts essen, damit der Darm geschont wird; er bekommt intravenös Flüssigkeit und Antibiotika. Bei 70% der Patienten mit einer erstmalig auftretenden, unkomplizierten Divertikelkrankheit klingt die Entzündung durch diese Therapie ab. Wenn die Beschwerden trotz Therapie nicht abklingen, muss man eine Komplikation der Divertikelkrankheit vermuten; dann wird eine weitere Diagnostik eingeleitet und gegebenenfalls operiert.

Wiederauftretende und komplizierte Entzündungen der Divertikel müssen chirurgisch behandelt werden, um Komplikationen der Divertikelkrankheit vorzubeugen beziehungsweise bereits bestehende Komplikationen zu beseitigen. Sehr wichtig ist die Beseitigung des Entzündungsherdes bei einem Darmdurchbruch. Eine weiterer Grund zur operativen Therapie können auch ausgedehnte Peridivertikulitiden sein. Bei einer Peridivertikulitis ist das Gewebe, das den kranken Abschnitt des Dickdarms umgibt, ebenfalls entzündet. Mögliche Folgen einer Peridivertikulitis sind die Entzündung des Bauchfells, die Bildung von Fisteln und bleibende narbige Engstellen des Darms.

Nach dem zweiten schweren Schub einer Divertikelkrankheit wird die operative Entfernung des Sigmas empfohlen, nachdem die Entzündung abgeklungen ist (Operation im entzündungsfreien Intervall).

Die häufigsten Gründe für eine operative Entfernung von Teilen des Kolons (Kolonresektionen) sind die Divertikelkrankheit, Darmkrebs oder Kolonpolypen, die nicht im Rahmen einer Darmspiegelung entfernt werden können.

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Gerne klären die Fachärzte unserer Münchner Praxis, ob die laparoskopische OP bei Ihnen sinnvoll ist. 

Operationsverfahren bei Divertikelkrankheit

Bei Kolonresektionen ist die Methode der Wahl die Entfernung des erkrankten Darmabschnitts mittels Bauchspiegelung (minimal-invasive bzw. laparoskopische Technik), vor allem bei gutartigen Erkrankungen und bösartigen Erkrankungen im Frühstadium.

Das offene Operationsverfahren wird vor allem dann bevorzugt, wenn Infiltrationen anderer Organe wahrscheinlich sind oder wenn sich während der Operation eine unübersichtliche Situation zeigt, zum Beispiel durch ausgeprägte Verwachsungen nach vorausgegangenen Operationen. Voroperationen sind allerdings kein grundsätzlicher Hinderungsgrund für ein laparoskopisches Operationsverfahren. Bei Dickdarm Krebs und bei Mastdarm Krebs steht neben der eigentlichen Tumorentfernung auch ganz im Vordergrund die Entfernung der benachbarten Lymphgefäße und Lymphknoten (Lymphadenektomie). Dies kann ebenfalls die Wahl des Operationsverfahrens für die Divertikelkrankheit mitbestimmen.

Bei der laparoskopischen Operation wird zunächst ein kleiner Schnitt am Nabel gesetzt. Dort wird die Kamera eingeführt und der Bauchraum auf einem Bildschirm dargestellt. Anschließend werden 2-3 Minischnitte (0,5-1 cm) gesetzt und darüber die Operationsinstrumente unter Sicht in den Bauchraum eingeführt. Der kranke Teil des Dickdarms wird über einen kleinen Schnitt im Unterbauch entfernt. Die beiden offenen Enden des Darmes werden so aneinander genäht, dass der Darminhalt ungestört passieren kann.

Vorteile des laparoskopischen Verfahrens sind die schnellere Erholung, die relativ geringen Schmerzen und das überzeugende kosmetische Ergebnis durch die kleineren Schnitte.

Vorteile der offenen Operation bei der Divertikelkrankheit sind die größere Übersicht, insbesondere an schwer zugänglichen Stellen (Flexuren, tiefer Mastdarm) und die besseren Möglichkeiten bei der Lymphadenektomie.

Nach der Operation bei Divertikelkrankheit

Am Tag der Operation können Sie schon schluckweise Tee zu sich nehmen und werden bereits das erste Mal aufstehen. Am Folgetag beginnt ein schonender, aber rascher Kostaufbau. Wichtig ist eine frühe Mobilisation.

Die Entlassung aus der Klinik erfolgt in der Regel am 6. – 8. Tag. Körperliche Schonung sollte bis zum Abschluss der Wundheilung (ca. 10-14 Tage) eingehalten werden. In den ersten Wochen sollten Blattsalate und faserreiche Gemüse vermieden werden. Langfristig sind spezielle Diäten in der Regel nicht notwendig.

Erfahrungen unserer Patienten

Ausgezeichnete Betreuung und ärztliche Leistung in der Darmchirurgie!

Herr Dr. Merkle ist ein sehr freundlicher und sorgfältiger Arzt. Er hat meine Divertikelprobleme sachlich und fachlich ausführlich mit mir besprochen und den im Nachhinein sich als richtig erwiesenen Vorschlag zur Behandlung gemacht. Es wurde die Resektion des befallenen Dickdarmabschnittes vorgeschlagen und von mir zugestimmt. Die OP erfolgte bereits eine Woche danach, in der direkt neben der Praxis gelegenen Privatklinik, die ich übrigens auch sehr empfehlen kann, denn es hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, dass die Arztpraxis in direkter Nähe ist. Die OP wurde durch Dr. Merkle und einem Kollegen durchgeführt, Letzterer ist ebenfalls Chirurg in der Gemeinschaftspraxis. Die OP wurde zu meiner vollen Zufriedenheit, mikroinvasiv bei ausgezeichneter Anästhesie durchgeführt und nach knapp einer Woche wurde ich bereits wieder entlassen, da der Heilungsverlauf außerordentlich gut verlief. Während meines Klinikaufenthaltes haben mich beide Ärzte täglich besucht und detailliert untersucht, wo findet man sowas heute überhaupt??? Ich danke beiden Ärzten und dem sehr zuvorkommenden und gut organisierten Helferinnenteam ganz herzlich! Ich würde jederzeit wieder in diese Praxis und Klinik kommen!

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Quelle: Jameda