Operationsablauf Leistenbruch

Leistenbruch OP: So läuft der Eingriff ab

Eine Leistenbruch-OP sollte in den meisten Fällen operiert werden. Zu groß ist das Risiko, dass Teile des Darmes beschädigt werden könnten. Die operative Behandlung einer Hernie ist ein Routineeingriff und durch moderne Techniken sehr schonend. Wann immer möglich wird ein Leistenbruch endoskopisch und damit minimal-invasiv versorgt. Lediglich bei wiederholten Brüchen, einem ungünstigen allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten sowie bei Vernarbungen im Gewebe muss ein Leistenbruch im Rahmen einer offenen OP durchgeführt werden.

Inhalt:

Leistenbruch: Wann muss operiert werden?

In den meisten Fällen ist eine Leistenbruch-OP sinnvoll. Es gibt jedoch Fälle, in welchen nicht zwingend operiert werden muss. Dies gilt vor allem dann, wenn lediglich ein kleiner Bruch besteht und ein wenig Bauchfell durch die Bauchwand austritt. Der Patient sollte in jedem Fall beschwerdefrei. Entstehen Schmerzen, ist eine Behandlung unerlässlich. Ein nicht versorgter Bruch in der Bauchwand muss regelmäßig kontrolliert werden. Aufgrund des minimal-invasiven Vorgehen während der OP entscheiden sich viele Patienten für eine Operation. Bei alten bzw. sehr kranken Menschen kann ein Leistenbruch unter Umständen auch unversorgt bleiben. Hier muss der Chirurg im Einzelfall entscheiden.

Leistenbruch-Behandlung für Frauen: OP immer sinnvoll

Männer sind häufiger von einem Leistenbruch betroffen als Frauen. Tritt jedoch ein Bauchwandbruch bei Frauen auf, sollte dieser immer operiert werden. Es zeigt sich, dass die Komplikationsrate einer unbehandelten Leistenhernie bei Frauen sehr viel höher ist als bei Männern. Hinzukommt, dass Frauen zu Schenkelbrüchen neigen, diese jedoch mit einem Leistenbruch verwechselt werden. Oft lässt sich die Art des Bauchwandbruches vom Arzt erst im Rahmen des Eingriffs eindeutig bestimmen. Da ein Schenkelbruch auf Dauer starke Beschwerden verursachen kann, ist die minimal-invasive Leistenbruch-OP für Frauen meist die richtige Wahl. Eine offene OP wird bei weiblichen Patienten nur sehr selten durchgeführt, da das Rezidivrisiko (also ein erneuter Bauchwandbruch) hier sehr hoch ist.

Narkose

Vollnarkose

OP-Dauer

etwa 1 Stunde

Aufenthalt

in der Regel ambulant

Krank

je nach Tätigkeit 1-4 Wochen

Sport & Co.

nach 2-4 Wochen

Nachsorge

körperliche Schonung, kein schweres Heben

Vorbereitung vor der Hernien-Behandlung

Vor der OP werden einige Untersuchungen durchgeführt – unter anderem ein EKG und eine Blutuntersuchung. Dabei wird der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten ermittelt. Auf diese Weise wird die OP für Sie sehr sicher. Im Gespräch mit dem Chirurgen und dem Narkosearzt erhalten Sie eine Aufklärungsbogen und können all Ihre Fragen stellen. Nehmen Sie sich für diesen Termin bereits einige Tage vor der eigentlichen Operation Zeit.

Endoskopische OP-Techniken bei Leistenbruch

Das endoskopische Verfahren, um einen Bruch in der Bauchwand zu behandeln, erfordert große Erfahrung und eine moderne OP-Ausstattung. Endoskopisch bedeutet, dass der Arzt über kleine Schnitte – in der Größe eines Schlüssellochs – operiert. Die Operation ist damit minimal-invasiv und für Patienten sehr viel schonender als eine offene OP. Wann immer möglich, operieren wir eine Leistenhernie auf diese Weise. Eine kurze Vollnarkose sorgt dafür, dass Sie als Patient von der Behandlung selbst nichts mitbekommen und die Bauchdecke entspannt ist – eine Voraussetzung für den chirurgischen Eingriff.

Bei endoskopischen Verfahren kommt immer ein Netz zum Einsatz, das die Bruchpforte verschließt und eine erneute Vorwölbung verhindert. Bei Kindern wird dieses Verfahren nicht angewendet, da sie sich noch im Wachstum befinden und das Netz nicht mitwächst. Meist ist der Verschluss mithilfe einer kleinen Naht ausreichend.

TEP-Technik (Totale extraperitoneale Netzimplantation)

Bei der TEP-Technik werden zwei bis drei kleine Hautschnitte gesetzt, die zwischen 5 und 10 Millimeter lang sind. Der Bruchsack wird anschließend vom Arzt vorsichtig zurück in den Bauchraum verlagert. Nun kann ein spezielles Netz großflächig über die Bruchpforte ausgebreitet werden. Eine eigene Fixierung ist in der Regel nicht notwendig, da das Netz fest zwischen Muskulatur und Bauchfell liegt. Das Netzt deckt nicht nur den Bruch zuverlässig ab, sondern verstärkt die Leistenregion sowie die Bauchdecke zusätzlich. Auf diese Weise wird das Risiko für ein Rezidiv verringert. Das Netz wächst dabei nach und nach in das körpereigenen Gewebe ein. Die Leistenbruch-Operation dauert etwa eine Stunde.

Der Vorteil dieses minimal-invasiven Eingriffs liegt darin, dass das Bauchfell intakt bleibt. Der Bauchraum muss nicht geöffnet werden, um die Leistenhernie zu behandeln. Für Patienten mit Voroperationen im Unterbauch, z.B. einer Appendektomie (Blinddarmentfernung), großen Brüchen, die bereits operiert wurden oder einem Kaiserschnitt, ist diese Operationsmethode jedoch nicht geeignet.

Gut zu wissen: Beidseitige Leistenbrüche können im TEP-Verfahren problemlos gemeinsam operiert werden – über lediglich zwei bis drei kleine Schnitte.

TAPP-Technik (Transabdominale präperitoneale Netzimplantation)

Auch beim minimal-invasiven TAPP-Verfahren werden zwei bis drei Schnitte gesetzt. Die OP erfolgt über die Bauchhöhle, was bedeutet, dass das Bauchfell ebenfalls durch kleine Schnitte geöffnet werden muss, um später von Innen das Netz zwischen Muskulatur und Bauchfell anzubringen. Der Bruchsack wird dabei zurück in den Bauch verlegt.

Im Gegensatz zum TEP-Verfahren muss das Netz in selten Fällen mit kleinen Clips oder einer Art Kleber an der Bauchmuskulatur fixiert werden. Erfahrene Chirurgen können das Netz jedoch meist ohne eigene Befestigung einsetzen. Auf diese Weise werden die Nerven in diesem Bereich geschont und ein chronisches Schmerzsyndrom kann verhindert werden. Abschließend vernäht der Arzt das Bauchfell sowie die Zugänge und die Leistenbruch-OP ist beendet. Die OP-Dauer beläuft sich auch hier auf etwa eine Stunde.

Vorteile der endoskopischen Techniken

  • weniger Schmerzen und Beschwerden nach der OP
  • frühe Belastung, schnelle Rückkehr in den Alltag
  • geringes Risiko für einen erneuten Leistenbruch (Rezidiv)
  • beidseitige Leistenhernien können in einer Operation versorgt werden
  • sichere Versorgung nach einem erneuten Leistenbruch (etwa nach einer offenen OP)
  • kleine, unauffällige Narben

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Unsere Chirurgen bei Viszera bringen viel Know-How rund um die Behandlung eines Leistenbruches mit. Auch schwierige, endoskopische Eingriffe gehören bei uns zur täglichen Routine. Dank langjähriger Erfahrung und moderner Ausstattung bieten wir unseren Patienten eine präzise und sichere Behandlung ihrer Leistenhernie.

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Offene Operationsverfahren beim Leistenbruch

Eine offene Leistenbruchoperation bedeutet, dass der Eingriff nach einem bis zu acht Zentimeter langen Schnitt in der Leistenregion „am offenen Bauch“ durchgeführt wird. Grundsätzlich ist die endoskopische, minimal-invasive Operation der offenen OP vorzuziehen, um eine Hernie zu behandeln. Wurde jedoch bereits laparkospisch operiert und der Leistenbruch tritt erneut auf, muss oftmals offen operiert werden. Gleiches gilt bei großen Voroperationen im Bauchbereich. Hierzu zählen etwa eine Blinddarmentfernung oder ein Kaiserschnitt. Um eine Hernie offen zu operieren, stehen im Wesentlichen zwei Verfahren zur Verfügung.

Leistenbruch-Operation nach Shouldice

Diese Operationsmethode wird meist bei jungen Patienten mit kleinen einseitigen Leistenbrüchen angewendet, die sich noch im Wachstum befinden. Da das benötigte Netz der TEP- bzw. TAPP-nicht mitwächst, droht sonst ein Rezidiv.

Nach einem 4-6 Zentimeter langen Schnitt in der Leiste werden die gesunden Gewebeschichten durchtrennt, bis die Bruchlücke in der Tiefe freigelegt ist. Der Bruchsack kann nun vom Arzt in die Bauchhöhle zurückplatziert werden. Abschließend wird die Hinterwand des Leistenkanals durch benachbartes Bindegewebe der Bauchwand verstärkt und die OP ist beendet. Damit kommt bei dieser OP ausschließlich körpereigenes Gewebe zum Einsatz. Der Eingriff kann sowohl unter lokaler Betäubung und Beruhigungsmittel als auch in Vollnarkose durchgeführt werden. Die OP-Dauer beläuft sich auf 30-60 Minuten.

Hernien-Operation nach Lichtenstein

Diese ebenfalls offene Operation wird meist bei älteren Patienten angewendet. Dabei verstärken wir die Hinterwand des Leistenkanals durch ein Kunststoffnetz. Auch diese Operation kann unter örtlicher Betäubung und Beruhigungsmittel oder mit einer Vollnarkose durchgeführt werden. Der Ablauf ähnelt der Leistenhernien-OP nach Shouldice mit den Unterschied, dass der Arzt die Bruchpforte mit einem Netz verschließt.

Nach der Operation

In der Regel können Sie die Klinik nach einer endoskopischen Operation der Hernie bereits am nächsten Tag verlassen. Schmerzmittel sind normalerweise bis zum ersten Tag nach der Operation notwendig, bei offenen Operationsverfahren ggfs. etwas länger. Bei Ihrer Entlassung erhalten Sie noch einen Termin zur Nachuntersuchung im Rahmen der Viszera Leistenbruch Sprechstunde in München.

Grundsätzlich gilt, dass Patienten mit Netzeinlage schneller wieder voll belastbar sind als Patienten, denen kein Netz eingelegt wurde. Der Operationserfolg sollte jedoch nicht durch eine zu frühe Vollbelastung gefährdet werden. Leichte körperliche Betätigung wie Laufen, Joggen oder Wandern sind bereits kurz nach der OP wieder erlaubt – sofern keine Schmerzen entstehen. Das Heben schwerer Lasten sowie gezieltes Bauchmuskeltraining sollte für 4 Wochen vermeiden werden. Bei einer offenen OP bis hin zu 3 Monaten. Patienten sollten sich langsam an wieder an sportliche Betätigung herantasten.

Die Krankschreibung nach der Leisten-OP umfasst meist nur wenige Tage. Wer jedoch einen körperlich anspruchsvollen Job hat, sollte einige Wochen aussetzen.

Erfahrung unserer Patienten

Sehr zu empfehlen. Sehr nettes Personal. Herr und Frau Blaumeiser nehmen sich sehr viel Zeit für die Patienten und man wird sehr kompetent und freundlich beraten. Die Operation durch Herrn Blaumeiser verlief komplikationslos. Auch nach der Operation wird man noch sehr gut betreut.

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Manfred

Quelle: Google Profil

Bestens organisierte Facharztpraxis mit kompetenter Beratung und OP-Technik. Geringe Wartezeit wegen guter Organsation. OP wird im Isarklinikum durchgeführt. Auch dort problemloser Verlauf. Kann man nur weiterempfehlen.

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Julia

Quelle: Jameda