Nachteile des Magenballons: Das Wichtige in Kürze
- Der Magenballon ist nicht für schwere Adipositas geeignet und befreit die Betroffenen nicht von einer
- Die Methode gilt als risikoarm, weil keine Operation notwendig ist, aber viele Patientinnen und Patienten leiden anfangs unter starker Übelkeit.
- Schwerwiegende Komplikationen wie Magenschwüre und Darmdurchbrüche sind sehr selten. Todesfälle traten nach dem Einsetzen des Magenballons nur vereinzelt auf.
Der Magenballon eignet sich bei starkem Übergewicht, bringt jedoch mögliche Nebenwirkungen mit sich.
Wie bei jeder Behandlung können auch beim Magenballon unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten.
In seltenen Fällen kann es zu anhaltenden Beschwerden oder Komplikationen kommen – regelmäßige Kontrollen sind daher wichtig.
Antworten auf häufige Fragen zu Alltag, Risiken und Voraussetzungen rund um den Magenballon.
Indikationen und Nachteile eines Magenballons
Ein Magenballon wird über eine Magenspiegelung in den Magen eingebracht und dort mit Flüssigkeit oder Luft gefüllt. Er nimmt Platz im Magen ein, sodass das Sättigungsgefühl früher eintritt und die Nahrungsmenge reduziert wird.
Laut Leitlinie kann der Magenballon eine gute Option sein,
- wenn konservative Therapien (zum Beispiel Diäten) versagt haben.
- wenn der Betroffene keine Operation wünscht.
- wenn Kontraindikationen für eine OP bestehen.
- wenn der Magenballon im Rahmen eines begleitenden Programmes wie einer Ernährungsberatung genutzt wird.
- wenn der Magenballon vor einer Operation eingesetzt werden soll, um bereits vorab etwas Gewicht zu verlieren (nur in Einzelfällen eine Option).
Dank des Magenballons verlieren Patienten mit einem BMI von 35 bis 40 im Schnitt 19 Kilogramm. Mehr über die Erfolgsaussichten des Magenballons erfahren Sie hier.
Typische Nachteile des Magenballons:
- Nur vorübergehende Lösung: Der Magenballon verbleibt in der Regel nur 6 Monate (maximal 12 Monate) im Körper. Danach muss er entfernt werden. Nur wenn Sie sich in dieser Zeit an geringere Portionen und regelmäßigen Sport gewöhnen, vermeiden Sie eine erneute Gewichtszunahme.
- Keine Adipositas-Therapie im engeren Sinn: Der Magenballon kommt nur für Patientinnen und Patienten mit einem BMI zwischen 27 und 40 infrage, weniger für stark adipöse Patienten (BMI > 40). In diesen Fällen empfehlen wir meist operative Verfahren wie den Magenbypass. Dieser chirurgische Eingriff ist mit mehr Risiken verbunden als ein Magenballon.
- Erfordert Disziplin und Begleitung: Der Magenballon wirkt vor allem dann nachhaltig, wenn eine strukturierte Ernährungsberatung und eventuell auch eine Verhaltenstherapie parallel durchgeführt werden. Ohne solche Maßnahmen kann es zum Jojo-Effekt kommen.
- Keine Kassenleistung: Die Kosten für einen Magenballon werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie betragen bei Viszera 3.299 Euro aufwärts. Mehr über die Preise eines Magenballons in unserer Münchner Praxis erfahren Sie hier.
- Weniger Gewichtsverlust als bei operativen Verfahren: Studien zeigen, dass der durchschnittliche Gewichtsverlust mit Magenballon geringer ausfällt als bei Operationen wie Sleeve-Gastrektomie oder Magenbypass.
Interessierte müssen sich also klar sein, dass ein Magenballon lediglich eine „Starthilfe“ in ein gesünderes Leben darstellt, aber eine Ernährungsumstellung nicht ersetzt. Wer mit den richtigen Erwartungen an das Thema herangeht, keine überdimensionierten Gewichtsverluste bei starkem Übergewicht erwartet und bereit für eine Lebensumstellung ist, kann von der Therapie sehr profitieren.
Für wen ist der Magenballon nicht geeignet?
Bei starker Adipositas sind chirurgische Verfahren häufig die bessere Wahl, weil höhere Gewichtsverluste möglich sind und ein verkleinerter Magen von Dauer ist. Allerdings sind solche Methoden risikoreicher. Weitere Kontraindikationen:
- vorherige Operationen am Magen oder der Speiseröhre
- aktive Magengeschwüre oder Entzündungen
- schwere Essstörungen
- Schwangerschaft
- psychische Erkrankungen
- Keine Kassenleistung: Die Kosten für einen Magenballon werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie betragen bei Viszera 3.299 Euro aufwärts. Mehr über die Preise eines Magenballons in unserer Münchner Praxis erfahren Sie hier.
Laut Leitlinie gibt es kein Verfahren, das pauschal für alle Patientinnen und Patienten am besten geeignet ist. Vielmehr muss je nach individueller Diagnostik und persönlichen Lebensumständen entschieden werden. Gerne beraten wir Sie persönlich, ob ein Magenballon die richtige Wahl für Sie ist!
Risiken eines Magenballons
Der Magenballon gilt grundsätzlich als risikoarme Methode zur Gewichtsreduktion, da er ohne Operation auskommt. Wie bei allen bariatrischen Eingriffen können aber auch hier Komplikationen auftreten.
Endoskopie:
Damit die Endoskopie angenehmer verläuft, erhalten Sie ein Beruhigungsmittel. Auch die Sedierung birgt mögliche Risiken, gilt aber als sehr sicher. Laut einer Studie treten nur bei einer von 10.000 Endoskopien Probleme mit Herz und Lunge auf. Darüber hinaus kann die Sedierung vorübergehende Kopf- und Muskelschmerzen und Übelkeit auslösen, die aber meist schnell wieder verschwinden. .
Sedierung:
Damit die Endoskopie angenehmer verläuft, erhalten Sie ein Beruhigungsmittel. Auch die Sedierung birgt mögliche Risiken, gilt aber als sehr sicher. Laut einer Studie treten nur bei einer von 10.000 Endoskopien Probleme mit Herz und Lunge auf. Darüber hinaus kann die Sedierung vorübergehende Kopf- und Muskelschmerzen und Übelkeit auslösen, die aber meist schnell wieder verschwinden.
Nebenwirkungen eines Magenballons nach der Implantation:
Bei einem mit Luft gefüllten Magenballon wurden in 2 kleinen Studien folgende Nebenwirkungen dokumentiert:
- Übelkeit und Erbrechen (vor allem in der ersten Woche nach der Implantation): 10 – 84 %
- vorzeitige Ballonentfernung aufgrund von Unverträglichkeit: 6,3 %
- vorzeitige Entleerung des Ballons: 1,6 %
Zu den Symptomen eines geplatzten Magenballons gehört zum Beispiel verfärbter Urin. Eine Entfernung des Ballons ist nun natürlich essentiell..
Mögliche Nebenwirkungen eines Magenballons sind auch:
- Schmerzen: Der eingesetzte Magenballon kann Bauchkrämpfe auslösen.
- Sodbrennen: Ein Magenballon kann durch den anhaltenden Druck auf die Magenschleimhaut vermehrt Säureproduktion auslösen, was zu Sodbrennen führen kann.
- Gastritis: Wird die Schleimhaut dauerhaft gereizt, kann sich eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) entwickeln – deshalb wird oft die vorbeugende Einnahme von Säureblockern empfohlen.
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre: Durch die vermehrte Magensäureproduktion kann die Magenschleimhaut angegriffen werden.
In den ersten Tagen nach dem Einsetzen empfinden viele Patientinnen und Patienten den Magenballon als sehr unangenehm. Die Symptome klingen aber oft innerhalb von 3 bis 7 Tagen ab, sobald sich der Magen an den Ballon gewöhnt hat. Eine medikamentöse Behandlung kann Linderung verschaffen. In der Regel nehmen Betroffene den Ballon nach einiger Zeit kaum noch wahr, so dass der Magenballon nicht frühzeitig entfernt werden muss.
Lebensbedrohliche Nebenwirkungen sind selten. Laut 3 Studien kam es bei 0,3 bis 4,8 % zu Darmverschlüssen, eine weitere Studie dokumentierte bei 2,9 % einen Magendurchbruch (Quelle: HTA-Bericht). Todesfälle nach Einsetzen des Magenballons sind in Deutschland allerdings nur Einzelfälle.
Mögliche Langzeitfolgen eines Magenballons
Einige Patienten berichten auch langfristig über ein anhaltendes Völlegefühl, Aufstoßen oder Sodbrennen. Treten diese Beschwerden dauerhaft auf, kann eine frühzeitige Entfernung des Magenballons sinnvoll sein.
In sehr seltenen Fällen kann der Magen durch einen Magenballon auch langfristig geschädigt werden. Mögliche Folgen sind chronische Magenschleimhautentzündungen (Gastritis) oder eine Perforation der Magenwand – insbesondere, wenn der Ballon zu lange im Magen bleibt oder keine säurehemmende Therapie erfolgt. Solche Komplikationen treten nach dem Einsetzen eines Magenballons jedoch nur in Einzelfällen auf. Regelmäßige Kontrollen helfen, Komplikationen zu vermeiden.
Ihr Weg zu einem gesünderen Leben
Bei jeder Behandlung gilt es, Nutzen und Risiko abzuwägen. Adipositas verdoppelt bis verdreifacht das Risiko für Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall. Deshalb sterben Menschen mit Adipositas im Schnitt früher. Im Vergleich dazu sind die Nachteile und die Risiken eines Magenballons geringer, weshalb die Therapie häufig empfohlen wird.
Bei Viszera München stehen wir Ihnen mit einem interdisziplinären Team aus Fachärzten und Ernährungsberatern zur Seite. Der Leiter von Viszera, Dr. Merkle, ist einer der führenden Adipositas-Chirurgen in Deutschland! Unsere behandelnden Ärzte begleiten Sie gerne auf Ihrem Weg zu einem gesünderen Leben.
Adipositas Spezialisten bei Viszera Adipositas-Zentrum in München
Dr. Richard Merkle
Adipositas Spezialist und Facharzt für Chirurgie
Standorte: München & Schondorf
Kassenzulassung: gesetzlich & privat
Prof. Dr. Thomas Horbach
Adipositas Spezialist und Facharzt für Chirurgie
Standorte: München & Schwabach
Kassenzulassung: privat
Dr. med. Stefan Philipp
Adipositas Spezialist und Facharzt für Chirurgie
Standorte: München
Kassenzulassung: gesetzlich & privat
Häufige Fragen zum Magenballon
Man sollte nach dem Einsetzen des Magenballons zunächst auf körperlich anstrengende Aktivitäten verzichten. Auch schwer verdauliche, fettige oder sehr süße Speisen sind zu vermeiden. Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke können Beschwerden verursachen und sollten stark eingeschränkt oder ganz gemieden werden. Natürlich klären wir Sie vorab über alles auf, was Sie wissen müssen.
Gegen einen Magenballon sprechen Vorerkrankungen wie Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre, chronische Entzündungen im Magen-Darm-Trakt, frühere Magenoperationen (auch bariatrische Operationen wie etwa eine Schlauchmagen-OP) oder schwere Essstörungen wie Bulimie. Auch wer seine Ernährung nicht anpassen möchte und nicht bereit ist, Sport in seinen Alltag zu integrieren, wird kaum vom Magenballon profitieren.
Ein Magenballon gilt als risikoarm, da kein operativer Eingriff nötig ist. Dennoch können selten ernsthafte Komplikationen wie Magengeschwüre, Schleimhautentzündungen oder – in extremen Fällen – eine Magenperforation auftreten. Regelmäßige Kontrollen helfen, solche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Andere Nebenwirkungen wie Übelkeit sind zumindest anfangs häufig.
Die durchschnittliche Gewichtsabnahme mit einem Magenballon beträgt 15 bis 20 Kilogramm – abhängig von Ausgangsgewicht und Lebensstil. Studien zeigen, dass Patientinnen und Patienten etwa 10 bis 15 % ihres Ausgangsgewichts verlieren, wenn sie eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung in ihren Alltag integrieren.